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Ewigkeitssonntag

Liebe Lesergemeinde!

Der Ewigkeitssonntag oder Totensonntag liegt vielen Menschen schwer auf der Seele. Wir denken an unsere Lieben, die nicht mehr bei uns sein können. Und auch wenn wir wissen, dass sie ja bei Gott geborgen sind, macht uns ihr Fehlen traurig.

Die biblischen Texte des Ewigkeitssonntag wollen Trost und Hoffnung schenken. Da wird erzählt vom neuen Himmel und einer neuen Erde auf der kein Leid, kein Schmerz und kein Tod mehr sein wird, weil Gott selber unter uns wohnt.

Und Gott wird unsere Tränen abwischen, er selber wird bei uns sein, an unserer Seite und uns trösten. Gott, der Vater, der sich um sein weinendes Kind kümmert. Ja, am Ende aller Zeit, bei der Vollendung des Reiches Gottes, bei der er die Lebenden und die Toten zu einer großen Gemeinschaft zusammenführt, da wird alles anders sein.

Aber noch ist es nicht soweit. Noch muss ich hier mit meiner Trauer und meinem Schmerz leben, mit dem Fehlen derer, die ich so vermisse.

Wie kann ich damit leben?

Mich trösten immer zwei Worte Dietrich Bonhoeffers. In dem einen schreibt er über den Tod

Wir treten aus dem Schatten bald in ein helles Licht.
Wir treten durch den Vorhang vor Gottes Angesicht.
Wir legen ab die Bürde, das müde Erdenkleid;
sind fertig mit den Sorgen und mit dem letzten Leid.
Wir treten aus dem Dunkel nun in ein helles Licht.
Warum wir’s Sterben nennen?
Ich weiss es nicht.

In dem anderen schreibt er über die Trauer:

Je schöner und voller die Erinnerung,
desto schwerer ist die Trennung.
Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung
in eine stille Freude.
Man trägt das vergangene Schöne
nicht wie einen Stachel,
sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.

Mit den Erinnerungen an die, die uns fehlen, müssen wir leben. Der Tod mutet uns diesen Abschied zu, aber es ist kein endgültiger Abschied,
sondern nur ein Abschied auf Zeit. Ein Abschied auf Zeit, bis dahin, wenn Gott uns ruft heimzukehren und zu uns sagt: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich rufe dich bei deinem Namen, du bist mein. Bis dahin aber leben die, die uns fehlen in unseren Herzen. All das Schöne, das wir von ihnen erfahren und mit ihnen erlebt haben kann uns niemand nehmen.

Bertold Brecht schreibt: Ein Mensch ist erst dann wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt.

Unsere Verstorben aber leben in uns, denn wir denken an sie, und erzählen uns von dem, was wir mit ihnen erlebt haben. So sind sie lebendig in uns.

Amen.

Bild von TheFunkypixel auf Pixabay

Gebet

Guter Gott,

du siehst und kennst uns. Du weißt, was uns traurig macht und was uns bedrückt. Wir bitten dich: Schenke uns neuen Mut und neue Kraft.

Guter Gott, du siehst alles Schlimme auf dieser Welt. Du siehst alle, die Menschen verloren haben, die ihnen nahestanden.

Wir bitten dich: Schenke du ihnen und uns deinen Trost und neue Zuversicht.

Lass uns die Hoffnung nicht verlieren, dass wir bei dir geborgen sind im Leben und im Sterben.

Und gib uns allen deinen Frieden.

Amen.

Segen

Der Herr segne dich und behüte dich;
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich
Und schenke dir Frieden.

Amen.

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