Liebe Lesergemeinde!

Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.Psalm 36,6

Zwei große Begriffe werden da mit der Weite des Himmels in Zusammenhang gebracht: Die Güte und die Wahrheit.

Zunächst ist da einmal die Güte Gottes – in dem Worte Güte steckt so viel steckt Gutes, dass man erst einmal genauer hinsehen muss: Bei der Güte Gottes geht es um seine Liebe zu uns Menschen; darum, dass er sich um uns kümmert, dass er uns diese Welt geschenkt hat, von der wir und in der wir leben. und es geht auch um die auch die Erfahrung, dass er uns in seiner Güte behütet und beschützt.

Wir alle wünschen uns, dass wir Gottes Liebe, Fürsorge und Schutz spüren dürfen in unserem Leben. Wir wissen, das ist keine Vollkaskoversicherung, aber doch ein tragen der Halt. Wir dürfen Gott vertrauen, darauf vertrauen, dass er verlässlich an unserer Seite ist. Grenzenlos … so weit die Wolken gehen.

Zum Zweiten geht es um Gottes Wahrheit

Gott dürfen wir vertrauen, in ihm sind wir geborgen im Leben und im Sterben. Dann, wenn wir uns freuen, genauso, wie dann, wenn wir traurig sind. Gottes Wahrheit, so sagt Psalm 36, ist weltumspannend, „so weit die Wolken gehen“. Gottes Wahrheit beschreibt die enge Verbindung von Schöpfung und Mensch. Gottes Wahrheit sagt, was und wer wir ursprünglich und eigentlich sind und sein sollen: verantwortliche Partner, antwortendes Gegenüber, Du und Ich, Ich und Du.

Diese Wahrheit ist nicht eng, dogmatisch oder stur, sie ist so weit wie der Raum, den die Wolken durchmessen. Sie gibt Raum für Freiheit und Interpretation, für uns Menschen und unsere konkrete Situation. Und diese Weite und Freiheit gewährt uns Gott,  damit wir in Beziehung zu ihm und zu den anderen Menschen unser Leben gestalten und seinen Auftrag erfüllen,
diese Erde zu bebauen, zu bewahren und zu erhalten.

Amen.