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Wer aufbricht, der kann hoffen.

Zukünftig arbeiten Gemeinden in Planungsräumen, auch unsere Martinigemeinde

Im Evangelischen Kirchenkreis Minden hat in diesem Jahr ein groß angelegter Reformprozess begonnen. Was steckt dahinter?

Die Kirche leidet unter Fachkräftemangel. Immer weniger junge Leute werden Pfarrerin oder Pfarrer. Aber Immer mehr Pfarrerinnen und Pfarrer gehen in den Ruhestand. Damit sinkt der Bestand an aktiven Pfarrerinnen und Pfarrern in unserer Landeskirche in den nächsten 5 - 7 Jahren erheblich. Das betrifft auch unseren Kirchenkreis. Es wird also immer schwieriger, freiwerdende Pfarrstellen zu besetzen, wenn es überhaupt gelingt.

Damit alle Kirchengemeinden unserer Landeskirche zumindest rechnerisch die gleiche Chance haben, eine freigewordene Pfarrstelle zu besetzen, hat unser KIrcchenparlament, die Landessynode, beschlossen, dass bei der Neubesetzung von Pfarrstellen mindestens 3.000 Gemeindeglieder einer Vollzeit-Pfarrstelle zugeordnet werden. Somit ist gewährleistet, dass wohlhabende Gemeinden, die sich "mehr Pfarrer" leisten können nicht die ärmeren Kirchengemeinden übervorteilen oder Stadtgemeinden, die sowieso besonders attraktiv für den Nachwuchs sind, viele Pfarrstellen besetzen können, während auf dem Land, wie hier im Kirchenkreis, die Gemeinden keine Chance auf neues Pfarrpersonal haben.

Für unsere Kirchengemeinden bedeutet das in der Regel, dass beim Weggang einer Pfarrperson aus aktuellen Vollzeitstellen leicht 75%- oder 50%-Stellen werden. Das bedeutet für Gemeinden teilweise große Umstellungen.

Damit diese Veränderungen besser gelingen und nicht jede Gemeinde für sich seine Probleme lösen muss, sind auf Anregung der Landeskirche hier im Kirchenkreis wie auch in vielen anderen Kirchenkreisen sogenannte Planungsräume gebildet worden. Mehrere Gemeinden vereinbaren dabei eine Kooperation, in der gemeinsam die Besetzung von Pfarrstellen, aber auch zukünftig die Besetzung von anderen Berufsgruppen geplant werden, die in der Kirche arbeiten, z.B. Kirchenmusikerinnen und -musiker, Verwaltungsangestellte, Gemeindepädagoginnen oder -pädagogen etc. Dabei ist es möglich, dass diese Berufsgruppen untereinander ein sogenanntes  „Interprofessionellen Pastoralteams“ („IPT’s“) bilden werden.

Im März wurde auch im Kirchenkreis mit einem Workshop-Tag dieser Prozess einer großangelegte Kooperation begonnen, der nicht nur Personalplanung umfasst, sondern auch die weitere, verstärkte Zusammenarbeit zwischen Kirchengemeinden. Unser Motto:

„Wer aufbricht, der kann hoffen“

"Für unsere Gemeindeglieder kann es ja nicht nur um Zahlen und Stellenanteile gehen", erklärte Superintendent Michael Mertins. „Viel wichtiger ist es doch, dass die Inhalte und Angebote stimmen.“ Der Grundgedanke ist, dass Gemeinden Schwerpunkte entwickeln, kooperieren und zu einander hin einladen. Nicht jede Gemeinde muss dann mehr das ganze Spektrum gemeindlichen Lebens vorhalten.

Foto von ManoAfrica (iStock)
Foto von ManoAfrica (iStock)

 

Unsere Martinigemeinde gehört zum Planungsraum West, gemeinsam mit den Gemeinden St. Marien (ohne St. Matthäus), Petri, St. Thomas mit der offenen Kirche St. Simeonis, St. Jakobus und Barkhausen.

Jede Gemeinde hat haupt- und ehrenamtliche Zukunftsräte bestimmt, die gewissermaßen als Delegierte die Interessen der Gemeinden vertreten. Für unsere Gemeinden arbeiten Pfarrer Puffer und der Presbyter Kristian Blade daran mit, wie die Zusammenarbeit in der Planungsräumen zukünftig konkret aussehen kann. Immer wieder finden sogenannte Zukunftskonferenzen statt, die grundsätzlich jeweils alle Gemeindegliedern offen stehen.

Bitte kommen Sie dazu, wenn Ihnen die Zukunft Ihrer Martinigemeinde am Herzen liegt.

Bei aller Kooperation und allem Miteinander bleiben die Gemeinden und Pfarrbezirke erhalten und letztlich entscheiden wie gewohnt die Presbyterien, welche Schritte gegangen werden und welche Pfarrpersonen gewählt werden oder nicht. Aber in den Planungsräumen sollen sich zukünftig individuelle Gemeindeprofile entwickelt können, damit für alle Menschen, die in den Kirchengemeinden der Planungsräume wohnen, mehr Angebot möglich ist.

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